Kollokationen mit der basis leistung in den zeitungsressorts politik, populärwissenschaft und sport
DOI:
https://doi.org/10.52580/issn.2232-8556.2023.12.13.249Keywords:
Kollokationen, Basis Leistung, Kollokator Adjektiv, Korpuslinguistik, ZeitungsspracheAbstract
Gegenstand des Beitrags sind Kollokationen mit der Basis Leistung und adjektivischen Kollokatoren in den Ressorts POLITIK, POPULÄRWISSENSCHAFT UND SPORT deutscher Zeitungen. Das Hauptziel der Forschung ist es, die Verwendung der Kollokatoren in Abhängigkeit von den Ressorts zu beschreiben, sowie die Frage zu beantworten, inwieweit das Ressort die Kollokatorenwahl beeinflusst. Das Korpus wurde dem digitalen Referenzkorpus DeReKo (Das Deutsche Referenzkorpus) des IDS (Institut für deutsche Sprache) in Mannheim entnommen. Der Terminus Kollokation (lateinisch collocatio dt. Anordnung) wurde aus dem britischen Kontextualismus übernommen und steht für bevorzugte („habitualisierte“) Lexemverbindungen. Kollokationen sind mehr oder weniger feste Wortverbindungen, für deren gemeinsames Auftreten es normalerweise keine grammatischen (syntaktisch-semantischen) Gründe gibt. So wird im Deutschen die Handlung des Zähnesäuberns mit dem Verb putzen (sich die Zähne putzen), im Englischen mit dem Verb bürsten (to brush one’s teeth) und im Bosnischen mit dem Verb waschen (prati zube) ausgedrückt. Solche Wortverbindungen beruhen hauptsächlich auf wiederholter Verwendung bestimmter Lexemkombinationen, was dazu führt, dass ihr Gebrauch konventionalisiert wird. Anhand der Analyseergebnisse wurde festgestellt, dass das Ressort die Wahl der frequentesten Kollokatoren nicht beeinflusst. Weiters, kommen die meisten der frequentesten Kollokatoren aus dem semantischen Feld wie die Basis Leistung, was darauf hinweist, dass eine stärkere Verbindung zwischen der Basis und dem Kollokator als zwischen dem Ressort und dem Kollokator besteht. Im Korpus gibt es allerdings auch eine bestimmte Anzahl an Adjektiven, die aus demselben semantischen Feld wie das Ressort stammen und auf dessen Wahl das Ressort großen Einfluss gehabt haben muss. Weitere Forschungen an einem größeren Korpus könnten eine Antwort darauf geben, ob es bei diesen Adjektiven um ressorttypische Kollokatoren handelt. Ein bejahendes Ergebnis würde für eine Aufnahme solcher Kollokatoren in die Kollokationenwörterbücher sprechen.